22.10.2004
Gedenkabend
Prof.Dr. Bernhard Hans Zimmermann (1904-1993)
zum 100. Geburtstag des großen Wimmer-Forschers

Der 100. Geburtstag des evangelischen Pfarrers und Forschers Prof. Dr. Bernhard H. Zimmermann, dessen Forschungen über Gottlieb August Wimmer das hiesige Museum für seine Dokumentation über den großen Reformer Wesentliches verdankt, war für den Museumsverein Oberschützen Anlass, zu einem Gedenkabend einzuladen. Viele Bekannte und Freunde der Familie und Vertreter aus früheren Wirkungsstätten des Jubilars, so aus der Pfarrgemeinde Eisenstadt, hatten sich dazu eingefunden. Auch seine drei Söhne Volker (Graz), Frank (Deutschland) und Bernd (Wien) Zimmermann waren angereist und berichteten in einem sehr persönlichen Podiumsgespräch unter der Leitung von HR Dr. Christoph Tepperberg von ihrem Vater: Über seine Jugend auf dem Heideboden – er stammte aus Deutsch-Jahrndorf-, über seine wissenschaftliche Arbeit, über seine Reisen und seine vielen Lebensstationen als Pfarrer. Dass Zimmermann zeit seines Lebens ein überzeugter Burgenländer war, betonte auch Univ. Prof. Dr. Gustav Reingrabner in seiner Einführung. Zu Oberschützen hatte Zimmermann einen mehrfachen persönlichen Bezug. Hier maturierte er nach Schuljahren in Pressburg und Budapest 1924, hier wurde er zum Pfarrer ordiniert, hier wirkte er als Theologe und Lehrer und gründete seine Familie. Die Teilnahme vieler Willersdorfer an diesem Gedenkabend dokumentierte die besonderen Beziehungen der Familie Zimmermann zu diesem Ort.

Seit seiner Studienzeit in Wien hatte Zimmermann einen bewegten Lebenslauf: Wirkungsstätten waren u.a. Amsterdam, die USA (Yale University), Linz, Eisenstadt, Erlangen, asiatische Staaten, Graz, Stoob, Deutsch Kaltenbrunn und Wien. Auf Grund seiner Herkunft aus dem damaligen Deutschwestungarn und des Zusammenlebens der verschiedenen Nationalitäten auf dem Heideboden entwickelte Zimmermann ein großes Toleranzverständnis. Er entschied sich nach seiner Matura bewusst für Österreich, obwohl sein Vater und die Geschwister zum Teil Ungarn blieben oder Tschechen wurden. In seiner Dissertation arbeitete er über die evangelische Geschichte Eisenstadts, wo er als Pfarrer 1935 den Kirchenneubau leitete.

Neben seiner Berufung als Pfarrer galt sein besonderes Interesse auch der wissenschaftlichen Arbeit, mit der er die Landes- und Volkskultur des Burgenlandes mitgeprägt hat. Einen wesentlichen Platz nahmen dabei – wie schon erwähnt – seine Forschungen über Gottlieb August Wimmer ein.

Bis zuletzt blieb er seiner Heimat – er starb 1993 – verbunden und verfolgte mit wachem Geist die Geschehnisse im Land.

Eine kleine Sonderausstellung mit Werken und Dokumenten zeigte einiges aus dem Leben und Wirken dieser bedeutenden Persönlichkeit.

Bilder zum Bericht: