Museums-
Gütesiegel


OStR Franz Simon


Ein Sammler der eigenen Art


OStR Franz Simon, der am BG/BRG Oberschützen viele Jahre Bildnerische Erziehung unterrichtete, widmete sein privates Interesse völlig der traditionellen Landwirtschafts- und Alltagskultur des mittleren und südlichen Burgenlandes. Die Sammlung, die er selbst im „Heimathaus“ zusammengeführt hat, ist einzigartig im Burgenland und soll deshalb auch an ihrem ursprünglichen Ort erhalten bleiben.

Erbaut um das Jahr 1800, diente das „Heimathaus“ zuerst als Bauernhof, wechselte dann mehrmals die Besitzer und eröffnet heute seinen Besuchern Einblicke in die bescheidene und mühevolle Lebensweise der Menschen jener Zeit. Vielleicht gibt es damit auch da und dort einen kleinen Anstoß zur inneren Einkehr.

Franz Simon (17.7.1909 – 12.2.1997)


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Franz Simon, geboren 1909, verbrachte seine Kindheit in Kirchfidisch (Gemeinde Kohfidisch) im Südburgenland, wo sein Vater Volksschullehrer war. Später besuchte er die Evangelische Lehrerbildungsanstalt in Oberschützen und studierte dann an der Wiener Kunstakademie. In seiner Freizeit zeichnete und malte er schon damals Bauernhäuser und dokumentierte den bäuerlichen Alltag. Um im Südburgenland bleiben zu können, unterrichtete er zunächst an der Volksschule Rauchwart und später an der Hauptschule Stegersbach. Nach einer dreijährigen Militärzeit im Zweiten Weltkrieg kam Simon an die Hauptschule Großpetersdorf. 1946 bekam er schließlich eine Stelle als Kunsterzieher im Bundesrealgymnasium Oberschützen und konnte sich nun verstärkt dem Malen und Zeichnen widmen. Bis zu seiner Pensionierung unterrichtete er an dieser Schule.

1960 entschloss sich Franz Simon, charakteristische bäuerliche Bauten im Südburgenland systematisch zu vermessen und zu zeichnen. Gleichzeitig begann er bäuerliche Einrichtungsgegenstände und Geräte zu sammeln und ebenfalls maßstabgetreu zu zeichnen.

Ab Sommer 1970 mietete Franz Simon den Nordtrakt des Bauernhauses Oberschützen Nr. 19, heute Hauptstraße 25, von Frau Aloisia Fürst und richtete hier das Heimathaus ein. Die Eröffnung erfolgte im Oktober 1970 durch den damaligen Kulturreferenten LR Dr. Sinowatz.

Im darauffolgenden Jahr erschien Simons erstes Buch „Bäuerliche Bauten im Südburgenland“. Dieser Band enthält hauptsächlich alte Bauernhäuser aus dem Bezirk Oberwart. Die folgenden zehn Jahre führten Franz Simon auch in die anderen Bezirke des Südburgenlandes, Güssing und Jennersdorf, sowie nach Niederösterreich (Bucklige Welt), in die Steiermark und nach Westungarn ins Komitat Vas.

Das Resultat der regen Forschungstätigkeit war der 1981 erschienene Band „Bäuerliche Bauten und Geräte. Südburgenland und Grenzgebiete.“ In diesem Buch findet man nicht nur alte Bauernhäuser und Wirtschaftsgebäude, die meist in der dokumentierten Form mittlerweile nicht mehr existieren, sondern auch bäuerliches Gerät detailgetreu beschrieben.

In den Achtziger und Neunziger Jahren befasste sich Franz Simon mit der Aufzeichnung von Kirchenbauten im Südburgenland und Westungarn. Geplant war ein dritter Band, der jedoch nicht mehr veröffentlicht wurde. Durch den Tod Franz Simons konnte der Druck des fast fertigen Manuskripts bis heute leider nicht durchgeführt werden.

Ausstellungsräume der Sammlung Simon

Vordere Stube
Flachs­verarbeitung
Küche
Küchengeräte
Milchwirtschaft und Brotbacken
Schulmuseum
Analog-Digital-Real
Im Schulmuseum…

Zeichnungen von OStR. Simon

Mangelbrett
Wacholder­quetsche
Truhenwagen